Kellenhusen, 10. Juni 2023 – Die Ostseeküste wurde am vergangenen Wochenende zum Mekka für die deutschen Windsurfer, als die German Wave Tour in Kellenhusen stattfand. Die Veranstaltung lockte knapp über 40 begeisterte Amateure und Profis an, die sich auf den Wellen austobten und spektakuläre Tricks präsentierten.
Die German Wave Tour wurde von Lars Bubelach, Sebastian Bail und Nick Spangenberg vor erst knapp 2 Monaten ins Leben gerufen. „Angefangen hat alles am Esstisch in Gran Canaria im vergangenen Jahr“, so Spangenberg, „als wir uns überlegten, Wave Wettbewerbe in Deutschland auszufahren.“ Kurzerhand wurde eine WhatsApp Gruppe gegründet und das System erklärt. „Wir richten uns ein bisschen an dem Format der German Freestyle Battles, sodass sich die Fahrer untereinander Judgen. Dadurch, dass wir die Tour in Form einer Stand-By-Phase laufen lassen, können wir spontan einen Wave-Alarm („Green-Flag“) für die besten Spots an der Ost- und Nordsee ausrufen, um dort gemeinsam Spaß auf dem Wasser zu haben.“, so Spangenberg
Innerhalb 24 Stunden nach dem „Green-Flag-Alarm“ trafen sich die knapp 40 Teilnehmer*innen an der Surfschule in Kellenhusen zum Skippersmeeting. Am Wochenende fand in Kellenhusen ebenfalls die Racing-Serie „Racer Of The Sea“ statt, wodurch die German Wave Tour die Infrastruktur dankbar mitnutzen durfte und auch Teilnehmer*innen des Racer Of The Seas beim Wave-Contest teilnehmen konnten. „Wir waren überwältigt von der Teilnehmerzahl und sehr glücklich, sogar 9 Frauen am Start zu haben“, berichtet Lars Bubelach. Die Bedingungen vor Ort waren für die Ostsee optimal, mit Wind für 4.2 bis 4.7 und Wellen, die den Teilnehmer*innen ermöglichten, ihr volles Potenzial auszuschöpfen.
Pünktlich um 15 Uhr starteten die Heats und die Stimmung stieg stetig an. Besonders beeindruckend waren die spektakulären Tricks, die die Surfer auf den Wellen präsentierten. „Wir haben am heutigen Tag wohl alles auf dem Wasser gesehen. Von radikalen Wellenabritten, heftigen Crashs bis zu spektakulären Sprüngen, war alles dabei und die Zuschauer*innen wurden mit einer regelrechten Show der Extraklasse belohnt.“
Nach knapp 4 Stunden auf dem Wasser rückten die Finalrennen immer näher. Im kleinen Finale der Frauen standen sich am Ende Sybille Bode und Diana Lohoff gegenüber, wobei sich Lohoff durch radikale Wellenritte und einen Backside-Air den 3. Platz erkämpfen konnte. Im Finale haben sich Maria Behrens und Caroline Weber regelrecht bis zur letzten Minute einen Fight auf Augenhöhe geliefert. Weber hatte bereits eine Forwardloop und einen Tabe-Top früh im Heat zeigen können, wobei Behrens trotz schönen Wellen noch einen zweiten Sprung benötigte. Diesen zeigte Behrens in der letzten Minute und gewann damit knapp vor Caroline Weber.
Bei der Open Kategorie, wobei sowohl Männer als auch Frauen teilnehmen können, kämpften gegen 20:00 Uhr Lars Gobisch und Raphael Schwinger um Platz 3. Schwinger startete den Heat mit einem Stalled Forward und Gobisch zeigte wenige Sekunden später einen hohen Backloop. Auch hier war es erneut ein spannendes Rennen. Gobsich konnte durch seine radikalen Wellenabritte jedoch knapp in Führung gehen und erzielte im ganzen Wettkampfrennen die höchste Wellenpunktzahl durch einen stylischen Taka. Im großen Finale trafen Henri Kolberg und Niclas Nebelung aufeinander. Nebelung konnte schon früh im Heat seine Sprünge zeigen und hatte durch hohe Backloops und Pushloops viel Zeit, sich auf die Wellenritte zu fokussieren. Kolberg hingegen hatte bereits früh sehr schöne Wellen mit radialen Backside-Turns und sytlischen Cutbacks. Am Ende des Heats hatten die Judges beide Fahrer punktgleich bewertet, sodass der Heat wiederholt musste. Im Re-Sailing Heat konnte sich Henri Kolberg nun knapp durchsetzen und gewann die Premiere der German Wave Tour in Kellenhusen vor Niclas Nebelung.
Neben dem sportlichen Höhepunkt bot die Veranstaltung auch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm für die Besucher, welches von der „Racer Of The Sea“-Crew organisert wurde. Die Atmosphäre war von positiver Energie und Begeisterung geprägt, und die Veranstalter konnten mit dem Auftakt der German Wave Tour zufrieden sein. „Unser Ziel, gemeinsam Spaß auf dem Wasser zu haben, ist aufgegangen. Spätestens bei der Siegerehrung waren wir mehr als glücklich, in lächelnde Gesichter der Teilnehmer*innen zu schauen“, so Sebastian Bail.
Die German Wave hat bewiesen, dass Windsurfen eine faszinierende Sportart ist, die immer mehr Menschen begeistert. Die Veranstaltung bot den Teilnehmer*innen und Zuschauer*innen ein unvergessliches Erlebnis und unterstrich die Schönheit und Kraft der Ostsee. Wir freuen uns bereits auf die nächste Ausgabe der German Wave Tour und sind gespannt, welche spektakulären Tricks uns die Surfer*innen dann präsentieren werden.
Ergebnisse:
Youth:
1. Anton Richter (Neilpryde, JP Australia)
2. Hannes Gobisch (Duotone, Fanatic) & Lars Bubelach (Gaastra, Tabou)
Frauen:
1. Maria Behrens (Duotone, Fanatic)
2. Caroline Weber (Sailoft, Bruch Boards)
3. Diana Lohoff (Gaastra, Tabou)
4. Sybille Bode (S2 Maui, Goya Boards)
Open:
1. Henri Kolberg (Naish)
2. Niclas Nebelung (Duotone, Fanatic)
3. Lars Gobsich (Duotone, Fanatic)
4. Raphael Schwinger (Sailoft, Puls Boards)